Cäsar, Lederhosenerotik und die Borsdorfer Bürgermeisterwahl

Der 15. März ist ein gutes Datum. Naja, nicht für jeden. Ein gewisser Julius Cäsar würde das sicher anders sehen, denn am 15. März des Jahres 44 wurde er ermessert. Sie wissen schon: Die Iden des März, „Auch Du, mein Sohn Brutus” und all sowas. Aber dieser Einzelfall ist nicht wirklich wichtig, denn er liegt fast 2000 Jahre zurück und damit wäre Cäsar inzwischen ohnehin bei Pluto gelandet. Nein, der 15. März ist ein gutes Datum für Premieren: Am 15. März 1956 hat das Musical „My Fair Lady” seine Broadwaypremiere und wird zu einem Welterfolg; am 15. März 1972 flimmert in den USA „Der Pate” erstmals über die Kinoleinwände. Ein Jahr später erblickten an diesem Tag die „Liebesgrüße aus der Lederhose” das Licht der Kinowelt und das Unheil der Lederhosenfilme nahm seinen Lauf … Schwamm drüber.

Spätestens an dieser Stelle wird sich die geneigte Leserschaft fragen, was der ganze Datumszauber eigentlich soll. Ganz einfach: Erstens wäre dieser Beitrag ohne die – zugegeben – sinnbefreite Einleitung ziemlich kurz und zweitens geht es im folgenden Text wirklich um einen 15. März; und zwar um den des Jahres 2020. An eben diesem wird in Borsdorf, sofern nichts dazwischenkommt, die Wahl des neuen Bürgermeisters stattfinden. Das haben die Mitglieder des Gemeinderates einstimmig beschlossen. Sollte am 15. März 2020 kein Bewerber ums Amt des Bürgermeisters die erforderliche  absolute Mehrheit bekommen, geht die Wahl in die nächste Runde. Dann genügt die einfache Mehrheit, das heißt, der Bewerber mit den meisten Stimmen zieht ins Rathaus. Als Termin für diese neuerliche Wahl wurde der 5. April 2020 festgelegt. Ein früherer Termin wäre rechtlich möglich, aber angesichts der erforderlichen Bekanntmachung im Amtsblatt laut Amtsinhaber Ludwig Martin „nur mit reitenden Boten zu schaffen”.

Apropos Ludwig Martin: Der aktuelle Borsdorfer Bürgermeister darf aus Altersgründen nicht mehr antreten. Und nachdem er drei Wahlperioden zu je sieben Jahren Chef im Borsdorfer Rathaus war, ist der 15. März 2020 doch zumindest für die etwas jüngeren Borsdorfer doch eine waschechte Premiere: Sie erleben zum ersten Mal in ihrem Leben einen Bürgermeister, der nicht Ludwig Martin heißt. Und das ist beinahe eine Parallele zur ewigen Angela Merkel, aber nur beinahe; denn die kanzlert zwar schon zum vierten Mal, hat aber noch nicht einmal die 20 Jahre voll …   André Dreilich

PS.: Weil der Hinweis via Facebook kam … die erste Bewerberin hat sich bereits goutet.

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